Kirche Santa Maria degli Angioli

Städte-Denkmäler

Die Kirche Santa Maria degli Angioli an der Uferpromenade von Lugano birgt das berühmteste Renaissancebild der Schweiz. Bei dem Meisterwerk des Italieners Bernardino Luini (etwa 1480 – 1532), einem Schüler Leonardo da Vincis, handelt es sich um ein figurenreiches Freskengemälde von der Passion und der Kreuzigung Christi. Das Gemälde nimmt fast die ganze Wand ein und zeichnet sich durch die grosse Lebendigkeit der Szenerie aus. Über 150 Personen und zahlreiche Pferde sind abgebildet. Ein Besuch der Kirche lässt sich gut mit einem Rundgang durch das Ortszentrum von Lugano kombinieren.

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Die Kirche am Luganersee stammt aus den Jahren 1499 und 1500 und war einst Teil eines 1490 gegründeten Minoritenklosters. Im Jahr 1602 übernahmen die reformierten Franziskaner der Provinz Mailand den Komplex. Durch die nüchterne Fassade wirkt die Kirche im Vergleich zur Luganeser Kathedrale San Lorenzo eher unscheinbar. Doch im Inneren des Gotteshauses verbirgt sich ein berühmtes Kunstwerke der Renaissance: das Freskengemälde von der Passion und der Kreuzigung Christi. Das Bild stammt von Bernardino Luini, ein Schüler da Vincis, der seine Künstlerkarriere im Kloster Chiaravalle Milanese begann.

Die Besichtigung


Besucher können das Meisterwerk gleich beim Eintreten in die Kirche erblicken. Das Hauptmotiv im Vordergrund des Bildes ist der gekreuzigte Jesus, links und rechts von ihm hängen auch die Schächer am Kreuz. Im Kunstführer „Guida d’arte della Svizzera italiana“ der Gesellschaft für Schweizer Kunstgeschichte wird das Bild präzise beschrieben: „Am Fusse des Kreuzes knien der heilige Johannes und Magdalena. Links zu sehen ist eine Gruppe frommer Frauen, welche die Jungfrau unterstützt; Soldaten würfeln um den Mantel Christi; berittene Soldaten sind von einer Menschenmenge umgeben. Im Mittelfeld sind zwei Bogengänge zu erkennen in denen die Begegnung mit dem ungläubigen Thomas, die Verspottung Jesu, die Kreuztragung und die Totenklage stattfinden. Der Hintergrund zeigt links das Gebet im Garten Gethsemane, mittig eine Landschaft und rechts die Auferstehung.“

Das Freskengemälde dominiert den Kirchenraum und ist schon beim Eintreten zu bewundern. Die Faszination liegt in der Lebendigkeit der dargestellten Szenen. Zwar stehen die drei grossen Kreuze als Motiv im Vordergrund. Doch seine Kraft erhält das Bild durch das bunte „Getümmel“ aus Menschen, Heiligen und Pferden. Insgesamt lassen sich 153 abgebildete Figuren ausfindig machen. Im Mittelfeld des Gemäldes ist die Begegnung mit dem ungläubigen Thomas und die Verspottung Jesu zu sehen. Den Mittelbogen zieren die Heiligen Rocco und Sebastiano, über der Arkade sind die Propheten zu erkennen.

In der Kirche Santa Maria degli Angioli können noch zwei andere Kunstwerke von Bernardino Luini bewundert werden. Das „Abendmahl“ befindet sich an der Südwand des Mittelschiffes (ursprünglich lag er im Refektorium des Klosters),, die Freske der Muttergottes mit Kind und San Giovannino schmückt die Ostwand der ersten Seitenkapelle. Eine Erwähnung wert ist auch das Gemälde aus dem Jahr 1728 von Giuseppe Antonio Petrini in der zweiten Kapelle mit dem heiligen Franziskus.

(Quelle: „Il Ticino contemplativo – La contemplazione artistica“ – Ticino Turismo)

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